„Wir sind ein bisschen größer und stärker“
Der Kader des Volleyball-Bundesligisten SWD powervolleys Düren für die kommende Saison steht mit dem Verbleib von Spielmacher Tomáš Kocian-Falkenbach. (Mitteilung vom 25. Mai) Düren geht den in der vergangenen Saison eingeschlagenen Weg weiter und bietet erneut 14 Spieler auf. Trainer Rafał Murczkiewicz blickt zufrieden auf sein neues Team, es sei größer und stärker, wie er im Interview sagt.
Was denken Sie, wenn Sie auf die Kaderliste für die Saison 2021/22 schauen?
Murczkiewicz: Dass wir einen guten Job gemacht haben. Mir gefällt die Art, wie wir das Team aufgebaut haben mit einer Mischung aus sehr erfahrenen und sehr talentierten Spielern. Nachdem ich in der vergangenen Saison überraschend und kurzfristig Cheftrainer geworden bin, ist das jetzt die erste Mannschaft, bei der ich in die Entscheidungen eingebaut war. Ich denke, wir haben den eingeschlagenen Kurs gut weitergeführt.
Beschreiben Sie den Kurs.
Murczkiewicz: Wir haben uns wieder für junge Neuzugänge entschieden. Insgesamt sind acht von 14 Spielern 23 Jahre alt oder jünger. Wir tun damit etwas für die Zukunft des Volleyballs in Düren. Das Entscheidende dabei ist aber nicht, dass die Neuen jung sind, sondern dass sie gut sind.
Auf der anderen Seite hat das Team so starke Spieler wie Libero Blair Bann oder Mittelblocker Lucas VanBerkel verloren.
Murczkiewicz: Wir haben nicht vor, Blair oder Lucas zu ersetzen. Wir haben als Liberos jetzt zwei große Talente mit Ivan Batanov und Moritz Eckardt, die ihren eigenen Weg gehen werden und beide nicht Blair Bann sind. Ohne Frage haben Blair und Lucas mit ihrer Art und mit ihrem hohen Niveau unser Team verstärkt. Die beiden gehen jetzt einen anderen Weg und wir haben uns für jüngere Spieler entschieden.
Jeder hat seine persönliche Motivation, die zum Ziel des Teams passt: Viel Spaß haben. Ich kann es nicht abwarten, zu sehen, wie das auf unsere Zuschauer wirkt, die hoffentlich endlich wieder mit dabei sein dürfen.
Rafał Murczkiewicz
Wo ist das neue Team denn stärker als das alte?
Murczkiewicz: Solche Vergleiche funktionieren nicht. Die Mannschaften sind einfach ein Stück weit anders.
Inwiefern anders?
Murczkiewicz: Mit Blair Bann hast du beispielsweise einen unermüdlichen Motivator und Koordinator auf dem Spielfeld. Wir haben jetzt andere Stärken dazugewonnen. Ein Moritz Eckardt strahlt für sein Alter sehr viel Selbstvertrauen aus. Mit David Pettersson kommt ein hoch veranlagter Mittelblocker zu uns, der die Chance nutzen will, sich in der Bundesliga zu beweisen. Melf Urban, unser jüngster Mittelblocker, ist schon so gut, dass er einerseits zwar noch von den erfahrenen Mitspielern lernen will, aber andererseits schon ein echter Konkurrent ist.
Dann sind da noch der vom Volleyball-Magazin zum Aufsteiger des Jahres gewählte Filip John und der Kapitän der Junioren-Nationalmannschaft Erik Röhrs, die neu im Team sind.
Murczkiewicz: Wenn ich auf Erik Röhrs und Filip John schaue, dann bringen die beiden zum Beispiel im Angriff etwas mit, das wir so nicht hatten. Erik bietet uns auch die Möglichkeit, im Außenangriff über eine große Abschlaghöhe zu punkten. Die anderen Angreifer bei uns punkten mehr mit schnellen Pässen. Filip bringt auf der Diagonalen auch viel Handlungshöhe mit. Er ergänzt sich sehr gut mit Sebastian Gevert. Der ist Linkshänder und mag schnelle Bälle, Filip ist Rechtshänder und schlägt höher ab. Beide können das mit viel Wucht. Außerdem wissen Erik und Filip schon, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. In der Junioren-Nationalmannschaft waren sie immer die wichtigsten beiden Angreifer. Mit den beiden sind wir im Angriff einfach ein bisschen größer und stärker.
Was muss passieren, damit die Mannschaft wieder so stark auftritt wie in der vergangenen Saison?
Murczkiewicz: Die Chemie im Team muss wieder passen. Jeder Spieler muss Vertrauen in unser System haben, so wie in der vergangenen Saison. Egal, wer gespielt hat und wer weniger Einsätze hatte: Alle haben immer alles dafür getan, damit die Mannschaft besser wird. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir wieder ein Team aufgestellt haben, in dem jeder einen wichtigen Beitrag leistet. Jeder hat seine persönliche Motivation, die zum Ziel des Teams passt: Viel Spaß haben. Ich kann es nicht abwarten, zu sehen, wie das auf unsere Zuschauer wirkt, die hoffentlich endlich wieder mit dabei sein dürfen.
Das Team für die neue Saison: Rafał Murczkiewicz (Trainer), Marcin Ernastowicz, Tobias Brand, Erik Röhrs, Björn Andrae (alle Außenangriff), Ivan Batanov, Moritz Eckardt (Libero), Michael Andrei, Tim Broshog, David Pettersson, Melf Urban (alle Mittelblock), Tomáš Kocian-Falkenbach, Eric Burggräf (Zuspiel), Sebastian Gevert, Filip John (Diagonal).