Wieder Berlin, wieder 1:3
Das Spiel war ein Abziehbild des Pokalfinales: Auch in der Zwischenrunde der Volleyball-Bundesliga unterliegen die SWD powervolleys Düren dem Meister und Pokalsieger Berlin Recycling Volleys mit 1:3. Nach dem gewonnenen ersten Satz schraubten die Berliner ihr Niveau nach oben und Düren konnte stark ersatzgeschwächt zwar mithalten, aber letztlich trotzdem nicht gewinnen. In der Tabelle bleibt Düren wenigstens bis Samstag Dritter. „Unser Spiel war okay. Ich bin stolz, dass wir uns trotz der Schmerzen und Probleme, die uns gerade plagen, so gut verkauft haben“, sagte Björn-Arne Alber, der in dieser Woche das Team als Interimstrainer übernommen hatte.
„Danach starten wir neu durch“
Nach der turbulenten Woche mit Trainer-Freistellung gingen die SWD powervolleys stark gehandicapt in die Partie. Beide Hauptangreifer standen nicht zur Verfügung, sowohl Sebastian Gevert als auch Filip John mussten geschont werden. Zum ersten Mal seit vielen Wochen rückte Björn Andrae damit in die Startaufstellung, und zwar auf der ungewohnten Diagonalposition. „Das hat super geklappt. Er ist so ein pflegeleichter Typ, der sich trotz der großen Knieprobleme so stark für sein Team reinhaut. Er ist ein echter Profi“, lobte Alber. „Unter den Voraussetzungen, unter denen wir spielen mussten, kannst du Berlin eigentlich nicht schlagen“, erklärte Spielmacher Tomas Kocian-Falkenbach. „Aber wir haben uns wirklich so teuer wie möglich verkauft.“ Jetzt hat die Mannschaft drei freie Tage. „Wir hoffen, dass die körperlichen Probleme danach besser geworden sind. Und danach starten wir neu durch“, sagte Kocian-Falkenbach.
Düren gewinnt Satz eins
Satz eins ist von Anfang an knapp: Düren spielt, was es angesichts der großen Personalprobleme kann und Berlin zeigt nicht die Schärfe, die es in den letzten drei Sätzen im Pokalfinale hatte. Deren Hauptangreifer Marek Sotola leistet sich Fehler im Angriff, während die SWD powervolleys viele Bälle verteidigen. Besonders laut jubelt das Team, als ein Abwehrball von Björn Andrae ins hintere Eck des Berliner Spielfelds fällt zum 19:19. Danach verteidigt Düren zweimal stark, zweimal verwandelt Tobias Brand einen schweren Punktball und 22:20. Es folgen ein Berliner Angriffsfehler und ein Block von Michael Andrei und der Satz geht mit 25:21 an Düren.
Berlin übernimmt
Danach geht es so weiter wie im Pokalfinale: Berlin dreht in Satz zwei auf, wieder sind es die Aufschläge des Meisters und Pokalsiegers, die das Dürener Spiel bremsen. Wieder ist es vor allem Zuspieler Johannes Tille, der hier viel Druck macht. Berlin ist schnell mit fünf Punkten Führung weg, weil der Aufschlag sitzt und der Block steht. Aber Düren kommt mit einem 5:0-Lauf zurück, ebenfalls mit guter Blockarbeit und weil die Gäste Fehler im Angriff produzieren. Danach erreichen die BR Volleys aber wieder ihr oberes Limit: Viel Druck im Aufschlag und ein undurchlässiger Block sorgen schnell für klare Verhältnisse. Vom 17:18 nach einem Ass von Eric Burggräf zieht Berlin weg, wieder mit Tille am Aufschlag. Anton Brehme macht mit einem beeindruckendem Block zum 23:17 den Satz für Berlin so gut wie klar.
Danach bleibt Berlin dominant und führt in Satz drei schnell 9:4, weil die SWD powervolleys aus schweren Situationen zweimal im Angriff verziehen, einmal im Block enden und dann von der Abwehr der Gäste entschärft werden. Das Muster aus dem Pokalfinale wiederholt sich: Dürens Spielaufbau lahmt, Berlin schlägt im Gegenangriff gnadenlos zu und führt 11:5. Düren gibt keineswegs auf und setzt immer wieder Nadelstiche, beispielsweise mit einem Andrei-Block zum 7:11 oder dem nächsten Burggräf-Ass zum 8:11. Beeindruckt sind die Gäste keinesfalls und blocken zum 13:8. Wieder kommt Düren zurück, weil die Abwehr zur Stelle ist und wieder Brand im Gegenangriff vollstreckt. Danach blockt Andrei, es steht nur noch 16:17. Und wie schon im Pokalfinale reist der Dürener Faden wieder, als es eng wird. Ein Angriffsfehler, etliche Berliner Abwehraktionen und Gegenangriffe später führt der Gast 23:18 und sichert sich den Satz 25:19.
Die SWD powervolleys geben nicht auf
Das Prinzip bleibt auch danach das gleiche: Berlin legt vor mit einem Block auf 8:5, Düren läuft mehr oder weniger erfolgreich hinterher und kann noch einmal auf 11:13 verkürzen. Zu mehr reicht es erst mal nicht, weil für Düren kein Kraut gegen Cody Kessel gewachsen ist, der im Angriff vor allem aus der Berliner Abwehr fast alles trifft. Und weil die Gäste auch weiter enorm diszipliniert blocken, ziehen sie auf 17:12 weg. Düren hört nicht auf, versucht es immer weiter, kommt auf 18:20 zurück, und verkürzt nach einem tollen Andrae-Angriff auf 21:22. Danach feiert die Halle das 22:22, weil Berlin einen Fehler produziert. Am Ende sind es druckvolle Aufschläge der Gäste und ein Angriffsfehler, die den Unterschied machen und Berlin den Satz und damit das Spiel mit 25:23 bejubeln lassen.