Stark gespielt, 0:3 verloren
In der CEV Champions League Volley verlieren die SWD powervolleys Düren mit 0:3 gegen Sir Sicoma Monini Perugia. 17:25, 23:25, 21:25 lauteten die Satzergebnisse vor 2000 Zuschauern, die trotzdem begeistert waren. Entweder, weil sie den Weltstars aus Italien bei der Arbeit zuschauen konnten. Oder weil eine stark ersatzgeschwächte Dürener Mannschaft sich tapfer und sehenswert wehrte. Düren hat in seiner Vorrundengruppe jetzt ein Spiel gewonnen und zwei verloren. Die Chance auf das Erreichen der Playoffs ist noch da.
Lob von Anastasi
„Ich kann niemals zufrieden sein, wenn wir verlieren. Aber ich bin stolz auf unser Team. Wir haben gerade große Probleme mit Krankheiten und Verletzungen. Wir hatten Spieler auf dem Feld, die eigentlich nicht hätten auf dem Feld sein sollen. Aber wir sind auf das Feld gegangen und haben gegen diesen Gegner alles gegeben“, sagte Dürens Trainer Rafał Murczkiewicz. Dass es gegen Perugia nicht zum Sieg reichen könnte, war vorher klar aufgrund der Weltklasse des Gegners. Aber sein Team kämpfte. Am Ende fehlte im zweiten und dritten Satz ein bisschen Glück, um Perugia in die Verlängerung zu zwingen. „Ich habe Respekt davor, dass sie so viele Probleme haben im Moment und trotzdem noch so gut spielen. Eine interessante Mannschaft“, lobte Perugias weltbekannter Trainer Andrea Anastasi. Der würfelte sein Team durcheinander und gewann trotzdem.
Oleh Plotnytskyi packt den Hammer aus
Was passiert, wenn bei Perugia die Weltstars Wilfredo Leon und Simone Giannelli nicht spielen? Dann hat das Team, das gerade die stärkste Liga der Welt in Italien dominiert, immer noch so viel Weltklasse auf dem Feld, dass es auf höchstem Niveau spielen kann. Beispielsweise den Ukrainer Oleh Plotnytskyi, der den wohl härtesten linken Hammer im Welt-Volleyball haben dürfte. Und der sorgte fast im Alleingang dafür, dass tapfer kämpfende Dürener im ersten Satz den Kürzeren zogen. Bis zum 11:11 waren die Gastgeber auf Augenhöhe, weil sie Plotnytskyis Aufschlagpunkte mit starker Blockarbeit ausgleichen konnten. Zweimal noch war Plotnytskyi danach am Aufschlag, jedes Mal erzielte er entweder Wirkung oder machte nach dem 11:11 direkt den Punkt. Über 17:15 zog Perugia auf 20:16 davon und sicherte sich den Satz am Ende deutlich mit 25:17.
Düren war beeindruckt, aber nicht so sehr, dass Tomas Kocian-Falkenbach, Sebastian Gevert und Co. auf die Idee gekommen wären, die Flinte ins Korn zu werfen. Im Gegenteil: Es wurde spektakulär, mit viel Mut und Leidenschaft drehte das Team einen 12:14-Rückstand und war beim 18:18 wieder auf Augenhöhe. Danach hatten die stark spielenden Dürener immer wieder die Chance, in Führung zu gehen. Drei Mal gelang das trotz mutiger Versuche nicht. Entweder, weil die Italiener beeindruckend stark in der Abwehr gegen die Dürener Gegenangriffe agierten. Oder weil die SWD powervolleys unglücklich das Netz berührten, was einen Punkt für den Gegner bedeutete. Und so kam es, wie kommen musste: Plotnytskyi schlug zwei Mal auf und bereitete beim Stand von 23:23 zwei Punkte für sein Team vor, weil er Düren im Angriff zu Fehlern zwang.
Düren wehrt sich
Dürens Mut war allerdings nicht gebrochen, das Team griff weiter mutig an. Marcin Ernastowicz schenkte Perugia erst einen Hammer-Angriff ein, um dann ein Ass zum 5:2 nachzulegen. Perugia konnte reagieren, diesmal mit dem argentinischen Weltklasse-Blocker Sebastian Sole am Aufschlag. Der servierte nicht kraftvoll, dafür taktisch enorm präzise und lähmte das Dürener Angriffsspiel mehrfach, sodass Perugia 13:11 führte und mit einem Block auf 15:12 nachlegte. Danach war Düren in der Abwehr in einem Ballwechsel zwei Mal zur Stelle und feierte anschließend den Punkt zum 14:15, weil Perugias Sprungwunder Jesus Herrera das Netz berührte. Am Ende waren die Gäste trotzdem eine Nummer zu groß. Sie leisteten sich keine Fehler mehr, Düren unterliefen derer zwei im Angriff. Perugia führte 22:19 und machte den Sack zu.