Serie reißt in Wahnsinns-Spiel

Nach neun Siegen in Folge gehen die SWD powervolleys Düren erstmals wieder als Verlierer vom Feld: Sie unterliegen in einem nervenzerreißendem Spiel dem Pokalsieger Berlin Recycling Volleys nach fast zweieinhalb Stunden mit 2:3. 20:25, 20:25, 27:25, 31:29, 10:15 lauteten die Satzergebnisse. In der Tabelle bleibt Düren trotzdem Zweiter, weil das Team sich einen Punkt erkämpft hat und so verhindert, dass der große Favorit aus Berlin, der aufgrund des Siegs im Tiebreak zwei Zähler mitnimmt, vorbeizieht.

Punkt für Düren: Lucas VanBerkel setzt sich gegen den Berliner Block durch. Foto: powervolleys

Carle schlägt am Ende zu

Den Unterschied machte am Ende der später zum wertvollsten Spieler gewählte Timothee Carle, der Düren im Tiebreak drei starke Aufschläge einschenkte und den vorentscheidenden 9:6-Vorsprung für sein Team herausholte. „Berlin hat viele starke Spieler, von denen jeder den Unterschied machen. Heute war es Carle. Das müssen wir akzeptieren. Und wir können das akzeptieren. Denn wir haben sehr stark gespielt. Berlin war am Ende einfach ein bisschen besser“, sagte Dürens Trainer Rafał Murczkiewicz.

Aufschläge funktionieren nicht wie erhofft

In der ersten Stunde der Partie hatte der Pokalsieger aus Berlin die Oberhand im Aufschlag-Annahme-Spiel. Während Düren von der Aufschlaglinie Ladehemmungen hatte und zu wenig Druck auf die Hauptstädter ausüben konnten, fanden die Recycling Volleys hier die bessere Mischung. In beiden Sätzen brachten sie das Dürener Angriffsspiel hier rund da ins Wanken. Die starken Angreifer Ben Patch und Cody Kessel nutzen die Berliner Punktchancen oft. Die SWD powervolleys ließen diese Konsequenz bei ihren wenigen Chancen vermissen. Zwar kämpften sich die Gastgeber in beiden Sätzen nach Vier- oder Fünf-Punkt-Rückständen bis in Schlagweite zurück. Den großen Favoriten brachte das aber nicht ins Wanken.

Murczkiewicz stellt um

Die SWD powervolleys stellten um. „Unsere harten Aufschläge haben nicht funktioniert. Deswegen haben wir weniger Risiko genommen und uns auf unsere Block- und Feldabwehr verlassen. Da spielen wir schon die ganze Saison über stark“, sagte Murczkiewicz. „Wir kämpfen so lange, bis der Ball auf dem Boden ist. Deswegen konnten wir die Sätze drei und vier gewinnen.“

Die SWD powervolleys erhielten so Zugriff im Block. Zuerst blockte Tim Broshog erfolgreich gegen Patch, dann tat es ihm Björn Andrae zum 23:20 gleich. Auch Berlin kann blocken, Carle – der zuvor schon einen Gegenangriff erfolgreich verwandelt hatte – pflückte Andraes Angriff zum 23:23. Düren hatte sogar Matchball gegen sich beim 24:25. Murczkiewiczs Mannen blieben cool. Sebastian Gevert nutzte den Gegenangriff nach einer Chance, die der eingewechselte Philipp Schumann mit seinem Aufschlag vorbereitet hatte: 26:25. Der nächste Berliner Angriff landete im Aus, Düren verkürzte auf 1:2.

Volleyball-Wahnsinn

Der anschließende vierte Satz war an Volleyball-Wahnsinn kaum zu überbieten. Bis zum Ende gab es wechselnde Führungen und spektakuläre Aktionen auf beiden Seiten. Satzbälle für Düren und Matchbälle für Berlin wechselten sich munter ab. Broshog, später als Dürens Bester geehrt, machte dem Drama ein Ende: Ein Block zum 29:28 und kurze Zeit später ein erfolgreicher Gegenangriff zum 31:29 sicherten Düren einen Punkt. Laut Murczkiewicz klar ein gewonnener Punkt. Nicht nur, weil Düren in der Tabelle vor Berlin bleibt, sondern auch, weil das Team sich für seine große Leidenschaft und das enorme Niveau in der Abwehr belohnt hat.

Im Tiebreak schlug dann die Stunde von Carle. Und als der brasilianische Olympiasieger Eder die SWD powervolleys anschließend mit zwei weiteren Aufschlägen aushebelte, war die Dürener Serie gerissen. Patch und Kessel punkteten sicher und ließen Düren keine Chance, den 7:12-Rückstand noch aufzuholen.

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