Letzter Auftritt mit viel Spaß
Der Volleyball-Bundesligist SWD powervolleys Düren verabschiedet sich mit einer guten Leistung aus dem internationalen Wettbewerb. Das Team von Trainer Rafał Murczkiewicz verliert sein letztes Gruppenspiel der CEV Champions League Volley auswärts gegen Sir Sicoma Monini Perugia mit 1:3. 30:28, 24:26, 20:25, 19:25 lauten die Satzergebnisse gegen das dominierende Team im Weltvolleyball aktuell.
Schon vor der Partie stand fest, dass Düren aus der Champions League ausgeschieden war. Und das komplette europäische Aus war besiegelt, als Ankara kurz zuvor sein letztes Gruppenspiel gewonnen hatte. Der türkische Meister konnte sich damit als Gruppendritter einen Startplatz im Viertelfinale des CEV-Cups sichern und die theoretische Chance der SWD powervolleys unmöglich machen. Für Düren ging es damit noch um die Ehre und darum, sich ein gutes Gefühl für die kommenden Aufgaben in der Bundesliga zu erspielen. Das gelang den SWD powervolleys über weite Strecken. Die Partie glich vom Verlauf her der gegen Meister Berlin Recycling Volleys eine Woche zuvor. Düren spielte zwei Sätze lang auf höchstem Niveau, erkämpfte sich Satz eins, gab Durchgang zwei unglücklich ab und konnte danach das Niveau nicht ganz halten. Großen Anteil daran hatte Kamil Semeniuk, der wertvollste Spieler der vergangenen Champions League-Saison, der Dürens Hoffnung auf einen Tiebreak im vierten Satz mit einer brachialen Aufschlagserie beendete.
Mutiger Trainer
Murczkiewicz beweist Mut und schickt ein sehr junges Team auf das Spielfeld, weil er die Routiniers Michael Andrei, Sebastian Gevert und Tomas Kocian-Falkenbach auf der Bank lässt. So erhält Erik Röhrs nach seiner langen Verletzungspause die Chance in der Startaufstellung, die er die gesamte Partie über nutzt. Zum 9:9 gleicht er mit einem Ass aus. Bis dahin spielt sein Team stark und muss sich sogar darüber ärgern, zwei Chancen nicht besser genutzt zu haben. Das übernimmt der Gastgeber, der mit seinem zweiten Anzug spielt und trotzdem auf Weltklasse-Niveau agiert. Perugia führt 12:10, verzieht dann gegen einen gut gestellten Dürener Block zwei Angriffe und schenkt den SWD powervolleys so die 13:12-Führung. Dann zieht das in dieser Saison in jedem Wettbewerb ungeschlagene italienische Starensemble die Zügel an und führt nach zwei Gegenangriffen 16:14. Aber die jungen Dürener schlagen zurück, egalisieren dreimal einen Zweipunkterückstand zum 17:17, 19:19 und 23:23. Fast immer beteiligt: Erik Röhrs, zuerst im Gegenangriff, dann im Block. Und als er wieder blockt, hat sein Team beim 24:23 Satzball. Und die Chance, den Durchgang direkt einzufahren. Diesmal scheitert Röhrs aus schwieriger Situation am massiven Block des Gegners. Düren bleibt jetzt im Angriff enorm stabil, erarbeitet sich so Satzball um Satzball. Bis Eric Burggräf aufschlägt und mit einem Ass das 30:28 markiert.
Unglückliches Ende des zweiten Satzes
Die Bilder ähneln sich im zweiten Satz: Das junge Dürener Team läuft dem großen Favoriten den gesamten Satz über hinterher, jeweils mit knappem Rückstand. Kamil Semeniuk bringt Perugia mit 9:6 in Führung. Düren schließt zum 11:12 mit einem Hinterfeldangriff über Tobias Brand an, um dann kurz darauf doch wieder mit drei Punkten in Rückstand zu geraten. Aber das Team kommt zurück, wieder mit einem Röhrs-Block, diesmal zum 18:18. Den einzigen Vorwurf, den die SWD powervolleys sich machen müssen, sind die vielen Aufschlagfehler. Was die Moral angeht, liefert das Team eine große Leistung ab, kommt nach 22:24 zum 24:24 zurück, um den Satz nach einem unglücklichen Ballwechsel 24:26 zu verlieren.
Semeniuk übernimmt
Davon lässt sich Murczkiewiczs Team zunächst nicht beeinflussen. Schnell führt es 3:0 nach einem Röhrs-Angriff und einem Ass von Zuspieler Eric Burggräf. Perugia schlägt zurück, diesmal mit einem krachenden Angriff von Cardenas zum 9:9. Beide Team liefern sich jetzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das Semeniuk mit zwei starken Aufschlägen beendet. Es folgt ein Block zum 17:14 für die Gastgeber. Jetzt läuft das Spiel des Über-Teams aus Italien. Der nächste Block, der nächste starke Aufschlag, der nächste beeindruckende Gegenangriff bedeuten das 16:22. Der Satz ist entschieden, weil Düren einige Minuten lang nur dann punktet, wenn der Gegner einen Fehler produziert.
Satz vier ist schnell erzählt. Kamil Semeniuk hat offenbar keine Lust auf einen möglichen Tiebreak und erstickt jede Dürener Hoffnung sehr früh mit einer massiven Aufschlagserie. 4:5 aus Dürener Sicht steht es, als Semeniuk anfängt, 4:11, als er letztmals direkt punktet oder einen Punkt für sein Team vorbereitet. „Jungs, spielt Punkt für Punkt“, ruft Rafał Murczkiewicz seiner Mannschaft in einer Auszeit zu. Das tut sie. Es reicht nicht mehr, um den massiven Rückstand aufzuholen. Aber Düren spielt jetzt wieder mit. Weil Perugia das auch macht und beide Teams ihre Angriffe durchbringen, marschiert das italienische Starensemble zum 25:19.