Gevert, übernehmen Sie!
In der Volleyball Bundesliga gewinnen die SWD powervolleys Düren einen phasenweise sehr heißen Tanz im Freiburger Dschungel. Mit 3:0 setzen sie sich beim FT 1844 Freiburg gegen die selbsternannte Affenbande durch. 25:22, 32:30, 25:17 lauten die Satzergebnisse eines wichtigen Sieges, mit denen Düren Anschluss an die Spitzengruppe hält.
Gevert macht den Unterschied
Maßgeblichen Anteil daran hatte Sebastian Gevert, der in jeder entscheidenden Phase den Unterschied gemacht hat. Vor allem von der Aufschlaglinie dominierte der Routinier und wurde am Ende folgerichtig zum wertvollsten Spieler gewählt. Im Angriff hatte er Hilfe von Marcin Ernastowicz. In der Annahme stabilisierte der eingewechselte Nico Wegner das Spiel der Dürener.
„Nico hat das gemacht, was wir gebraucht haben: Er hat die schwierigen Freiburger Aufschläge sauber nach vorne gepritscht und im Angriff sehr überlegt gespielt“, lobte Trainer Björn-Arne Alber. Im Fall von Gevert war Alber alles andere als erstaunt. „Seba liebt solche Spiele mit Emotionen auf dem Feld und im Publikum. Auch wegen ihm haben wir es zweimal geschafft, größere Rückstände aufzuholen. Das war wichtig.“
Aufholjagd, die Erste
Düren legt gut los mit einem Gegenangriff von Sebastian Gevert und einem Block von Frixos Kotsakis, die in Summe das 5:2 bedeuten. In der Folge sind es aber die Gastgeber, die besser in die Partie finden. Vor allem mit ihrem Aufschlag richten die Freiburger großen Schaden im Dürener Spielaufbau an. Die SWD powervolleys bleiben zu lange auf der Stelle stehen. Nach einem zwischenzeitlichen 9:9 steht es viel zu schnell 11:16. Freiburg punktet im Gegenangriff vor allem mit geworfenen Bällen. Düren kämpft in einer emotional geführten Partie zurück mit einem Gegenangriff von Marcin Ernastowicz und einem Block von Michale Andrei. Danach lässt das Team zwei gute Chancen im Gegenangriff liegen. Petr Spulak verkürzt mit seinem Aufschlag zum 19:20. Und dann übernimmt Gevert sowohl emotional als auch sportlich. Er ist Teil des stabilen Dürener Blocks, der zum 20:20 ausgleicht, nutzt den Gegenangriff zum 21:20, verteidigt stark, sodass Nico Wegner im Angriff das 23:21 markieren kann und legt zum 24:21 ein Ass nach und sorgt so für die Vorentscheidung.
Aufholjagd, die Zweite
Die ersten Nadelstiche des zweiten Satzes setzen die Freiburger, die nach 7:7-Gleichstand auf 11:7 davonziehen. Einmal, weil sie verteidigen und im Gegenangriff punkten. Dann sind sie im Block zur Stelle und feiern anschließend einen Dürener Angriffsfehler. Wie im Durchgang zuvor kommen die Gäste zurück, weil sie Freiburg mit verbessertem Aufschlagspiel in Person von Léo Meyer zu Fehlern zwingen. Spulak blockt zum 14:15-Anschluss. Aber Düren kann die Lücke nicht schließen, sondern kassiert erneut drei Freiburger Punkte in Folge. Beim Blockpunkt zum 18:14 steht der emotionale Affenbande-Fanblock der Breisgauer Kopf. Wieder sind es die Hybrid-Aufschläge des Aufsteigers, die den Dürener Spielaufbau empfindlich stören. Zum 20:15 serviert Freiburg ein Ass und die Vorentscheidung ist gefallen – eigentlich.
Wenn Gevert nicht wieder übernehmen würde. Fünf starke Aufschläge schenkt er den Gastgebern in Folge ein, zwei davon sind Asse, einmal blockt Spulak, einen weiteren Punkt besorgt Gevert im Gegenangriff und Düren führt 21:20. Kurz darauf muss das Team sich sogar darüber ärgern, weil es die Chance zum 24:22 liegenlässt. Stattdessen nutzt Freiburg den Gegenangriff zur 26:25. Jetzt wechselt die Führung mehrfach, bis Ernastowicz sie zum 31:30 mit guter Abwehr und einem entschlossenen Gegenangriff zurück auf die Dürener Seite holt. Ein Freiburger Angriffsfehler bringt Düren das 32:30 und damit die 2:0-Satzführung.
Keine Chance für Freiburg im dritten Satz
Keine Lust auf noch mehr Drama – so scheint die Dürener Maxime zu Beginn des dritten Satzes zu lauten. Diesmal langen Spulak und Gevert direkt zu Beginn mit dem Aufschlag hin und überfordern die Gastgeber. Geverts nächstes Ass bedeutet schon das schnelle 7:1. Zuvor haben er und Nico Wegner die Gegenangriffe konsequent genutzt. Der nächste Gegenangriff, der nächste Blockpunkt, diesmal beide von Ernastowicz – und es heißt 10:2. Aber trotzdem steckt der Aufsteiger nicht auf, er holt sich Punkte mit dem Block und einem mutigen Gegenangriff zum 7:12 zurück. Näher lassen die SWD powervolleys den Gegner aber nicht rankommen, weil der Spielaufbau jetzt sicher funktioniert, trotz der starken taktischen Aufschläge des Gegners. Ein Gegenangriff von Ernastowicz zum 20:13 zieht der Affenbande endgültig den Stecker.