Einen Punkt gewonnen
Das war der nächste Klassiker in der Reihe der spannenden Duelle Düren gegen Berlin. Nur ganz knapp sind die SWD powervolleys Düren in der Volleyball Bundesliga daran gescheitert, dem Meister Berlin Recycling Volleys die erste Niederlage der Saison beizubringen. Mit 2:3 verliert Düren vor über 2000 begeisterten Zuschauern. 25:21, 26:28, 30:32, 25:20, 8:15 lauten die Satzergebnisse. Die SWD powervolleys bleiben auf Platz acht, der nächste Gegner Lüneburg auf Platz sechs ist einen Punkt weit entfernt.
Viel Druck mit dem Aufschlag
Dürens Libero Ivan Batanov schwankte nach der mitreißenden Partie, ob er sich über die starke Leistung und den einen gewonnen Punkt freuen soll, oder ärgern, weil ein Sieg mit zwei oder gar drei Punkte zum Greifen nah war. „Wir führen in Satz zwei und drei und hatten die Chance“, sagte er. „Aber letztlich muss man sagen, dass wir einen Punkt gewonnen haben.“ Vor allem im Aufschlag konnten sich die SWD powervolleys im Vergleich zu den vergangenen Wochen deutlich steigern. „Das mussten wir auch. Sonst hätten wir wieder so auf‘s Maul bekommen wie im Pokalfinale“, sagte Tobias Brand. Da war Düren vor neun Tagen mit 0:3 gegen Berlin ohne Chance. „Wir haben heute gesehen: Wenn wir unseren Aufschlag treffen, dann können gegen jeden Gegner mithalten. Dann läuft es auch im Block besser.“
Apropos Block: Da hatten die Dürener einige Höhepunkte zu bieten. Beispielsweise in Person von Brand, der Berlins Star-Angreifer Benjamin Patch im ersten Satz spektakulär und alleine blockierte. 22:19 hieß es danach für Düren, die Vorentscheidung in Satz eins. Auch in Satz zwei starteten die SWD powervolleys spektakulär. Mit Sebastian Geverts Wucht war der Meister lange überfordert. Nach einem 3:5-Rückstand sorgte Gevert mit seinem Aufschlag für Probleme im Berliner Spielaufbau. Zum 7:7 vollstreckte er selbst im Gegenangriff. Es folgte ein Block von Tim Broshog und vier Gevert-Blockpunkte in Folge zum 14:9. Die Halle stand Kopf.
Berlin legt emotional zu
Allerdings schaffte es Berlin anschließend, besseren Zugriff auf die Partie zu finden. Angeführt vom russischen Olympiasieger Sergej Grankin knabberte der Meister am Vorsprung. Beim Stand von 21:19 ließen die SWD powervolleys drei Chancen im Angriff liegen, um auf drei Punkte wegzuziehen. Danach packte Berlin, das nach den Einwechslungen des Ex-Düreners Georg Klein und von Cody Kessel emotionaler spielte, im Block zu: nur noch 22:23 für Düren. Beim folgenden Satzball stimmte die Abstimmung im Dürener Angriff nicht: 24:24. Wenige Minuten später war es Klein, der einen Gegenangriff krachend verwertete zum 28:26 und damit zum 1:1-Satzausgleich.
Spuren hinterließ das bittere Ende von Satz zwei nicht bei den SWD powervolleys: Sie kämpften großartig, führten 15:11 nach einem Block von Björn Andrae und einer Riesen-Abwehr von Ivan Batanov, die Gevert im Gegenangriff zum Punkt machte. Wieder kam Berlin zurück, diesmal mit einem Patch-Ass und zwei raffinierten Gegenangriffen von Nationalspieler Moritz Reichert. Anschließend narrte Grankin die Dürener Abwehr mit einem geschickt gelegten Ball, Berlin führte 20:18, leistete sich aber nach Ansicht des Schiedsgerichts einen Fehlangriff (22:22). Anschließend blockte Dürens Spielmacher Tomas Kocian gegen Patch zum 23:22. Mit einem Block zum 27:26 dreht der Meister den Spieß um. Am Ende ist es wieder Georg Klein, der den entscheidenden Punkt macht, weil er erfolgreich zum 32:30 blockt.
Der Meister legt im Tiebreak zu
Anschließend legt wieder Düren vor, Kapitän Andrei blockt zum 7:4. Bis zum Schluss liegen die Gastgeber mit einer großen Energieleistung immer knapp vorne. Kocian vergrößert den Vorsprung mit einem Ass auf 19:16. Danach sorgen zwei Andrei-Blockpunkte für das 25:20 und damit für wenigstens einen gewonnenen Punkt. Düren wollte jetzt mehr, musste sich aber einem Meister beugen, der, angeführt von Grankin, zur Höchstform auflief. Der verteilte nach erfolgreicher Abwehr seines Teams im Gegenangriff so stark, dass seine Angreifer punkten konnten: zu oft aus Dürener Sicht. Berlin enteilte auf 12:6. Düren kämpfte zwar immer noch, war aber geschlagen.
„Jetzt, in den kommenden Spielen, gilt es für uns. Wir müssen an diese Leistung anknüpfen“, sagte Tobias Brand. Klappt‘s im Aufschlag, dann werden auf Block und Abwehr besser. Im Krimi gegen Berlin verteidigten beide Teams leidenschaftlich. Am Ende siegte die individuelle Klasse der BR Volleys. „Wir haben endlich wieder das gespielt, was wir können“, sagte Batanov. „Wenn wir jetzt so weiter machen, dann bin sehr optimistisch für den Rest der Saison.“