Ein Spiel, das komplett kippt
In der Volleyball Bundesliga kassieren die SWD powervolleys Düren eine erwartbare, aber trotzdem schmerzhafte Niederlage auswärts beim Meister Berlin Recycling Volleys. 1:3 unterliegt das Team von Trainer Rafał Murczkiewicz, 33:31, 25:27, 17:25, 20:25 lauten die Satzergebnisse in der Schmeling-Halle. Die Partie kippt Ende des zweiten Satzes, als es Düren nicht gelingt, einen Drei-Punkte-Vorsprung zur 2:0-Satzführung über die Ziellinie zu bringen. Danach übernimmt der Meister, während die Gäste ihr Spiel suchen und nicht immer finden. Düren bleibt Tabellenvierter und muss weiter darum kämpfen, unter die Top Vier für die Zwischenrunde zu kommen.
Starker Start, starke Nerven
Der Start gelingt Düren: Tobias Brand packt im Block zweimal zu, Michael Andrei tut es ihm gleich und die Gäste liegen mit 9:5 vorne. Danach verteidigt Ivan Batanov stark und Sebastian Gevert nutzt die Chance im Gegenangriff zum 10:5. Anschließend knabbert Berlin mit starkem Blockspiel an der Dürener Führung. Die hat zunächst aber Bestand, weil David Pettersson verteidigt und Brand zum 16:12 vollendet. Der Vorsprung hätte konstant bleiben können, aber Düren nutzt eine gute Angriffssituation nicht, Berlin schließt zum 17:19 auf. Das rächt sich. Denn danach ist Nationalspieler Ruben Schott am Aufschlag, serviert dreimal druckvoll und bereitet so drei Berliner Punkte vor. Kurze Zeit später hat Düren beim 23:23 die Chance, mit einem Gegenangriff einen Satzball zu buchen. Wieder lässt das Team die Chance liegen. Marcin Ernastoiwicz retten beim 25:24 für Berlin mit einem wichtigen Block zum 25:25. Danach erleben die Zuschauer in der Schmeling-Halle einen spektakulären Schlagabtausch, in dem die SWD powervolleys reihenweise Satzbälle abwehren und am Ende den Spieß umdrehen können. Zuerst hat Tomas Kocian-Falkenbach mit einem Netzroller-Aufschlag Glück – das die Berliner vorher allerdings auch schon hatten – und erzwingt das 31:30. Dann serviert Brand stark, Berlins Annahme ist zu lang und Andrei prügelt den Ball zum 33:31 ins Berliner Feld.
Brehme kippt die Partie
Danach bleibt Düren stark, während der Meister aus Berlin die Mannschaft ist, die ihr Spiel suchen muss. Wiederholt blockt Andrei, diesmal zum 8:6. Dann findet Gevert, der bis dato schon im Angriff überzeugt, auch seinen Aufschlag, serviert zweimal stark. Den ersten verwertet Pettersson, der zweite ist ein Ass. Düren führt 15:10 und hält die Führung, weil Kocian-Falkenbach stark verteidigt und Brand die Chance zum 19:14 nutzt. Berlin schließt mit einem Ass zum 17:20 auf. Und dann steht Anton Brehme am Aufschlag, der bis dato von der Linie nicht überzeugt hat. Er übt so viel Druck aus, dass der Meister überholt und 24:23 führt. Die Chance, den Satz und damit den ersten Punkt einzufahren, verwehrt Brehme den Dürenern so. Später ist es Schott, der im Gegenangriff den Dürener Block geschickt anschlägt und den Dürener damit einen Satz abnimmt, der eigentlich schon gewonnen war.
Sotolas Angriffe
Nach dem verlorenen zweiten Satz kippt die Partie. Wieder Brehme und zudem noch Sotola im Aufschlag überfordern Dürens Annahme und der Meister führt schnell 8:4. Berlin bleibt jetzt konsequent, blockt Gevert zum 13:8. Brehme legt ein Ass zum 16:11 nach. Murczkiewicz wechselt durch, seinem Team gelingt es aber nicht, neu zu starten. Der Berliner Druck ist zu hoch. So baut der Meister seine Führung schnell aus. Als Düren einen krachenden Block zum 12:20 kassiert, ist der Satz längst entschieden. Gegen die Angriffe von Berlins Marek Sotola findet Düren in dieser Phase kein Gegenmittel.
Das ändert sich nicht mehr. Berlin dominiert deutlich, schon wieder aus Dürener Sicht mit starken Aufschlägen von Brehme und starken Gegenangriffen von Sotola. Die Gäste müssen früh abreißen lassen, liegen 2:8 hinten. Der eingewechselte Erik Röhrs erzielt mit seinem Aufschlag zwar noch mal Wirkung für Düren und verkürzt auf 8:11. Aber Berlin tritt sofort wieder auf das Gaspedal, diesmal mit starken Aufschlägen von Spielmacher Johannes Tille und sehenswerten Angriffen über Brehme, der mittlerweile in jedem Element überzeugt. Der Meister zaubert und enteilt Düren, das zwar weiter kämpft, aber keinen Zugriff mehr auf die Partie bekommt. Beim 15:8 sind die Verhältnisse klar. Damit geben sich die SWD powervolleys aber nicht zufrieden. Immer wieder gelingt es dem Team, den Abstand zu verringern, sogar zu halbieren. Aber mehr lassen Brehme und Sotola nicht mehr zu.