Drei Sätze auf Augenhöhe
In der Volleyball-Bundesliga müssen die SWD powervolleys Düren die erste Heimniederlage der Saison einstecken. 1:3 unterliegen sie dem Meister Berlin Recycling Volleys, 10:25, 25:18, 20:25, 24:26 lauteten die Satzergebnisse vor 2100 Zuschauern in der Arena Kreis Düren. „Das ist bitter. Wir schaffen es, diesen schrecklichen ersten Satz schnell zu vergessen und sind dann auf Augenhöhe. Wir zeigen, dass man auch Berlin bekämpfen kann“, sagte Angreifer Sebastian Gevert. „Aber das letzte Bisschen hat gefehlt.“ Dürens Hauptangreifer spricht auch an, dass die Mannschaft zwei, drei schwierige Schiedsrichterentscheidungen hinnehmen musste. „Die entscheiden nicht das Spiel. Aber im vierten Satz hatten sie zu viel Einfluss. Trotzdem müssen wir unsere Fehler am Ende nicht machen.“
Erster Satz zum Vergessen
Satz eins war eigentlich schon vorbei, nachdem er begonnen hatte: Die Gäste aus Berlin waren drückend überlegen, Johannes Tille, Anton Brehme und Ruben Schott deckten die SWD powervolleys mit satten Aufschlägen ein und unterdrückten damit jede Chance auf ein effektives Angriffsspiel. Düren dagegen fand in keinem Element in die Partie, leistete sich Fehler im Angriff. Beim 4:9 sah es nicht gut aus für die Gastgeber, nach einer Schott-Aufschlagserie noch viel schlechter: 20:8 hieß es nach einem Ass des Nationalspielers. Symptomatisch der Satzball: Berlin verwandelte direkt den ersten mit einem spektakulären Block gegen Sebastian Gevert zum 25:10. Höchststrafe für Düren.
Den ersten Satz schnell vergessen
Als wäre der erste Satz nie passiert kam das Team von Trainer Rafał Murczkiewicz im zweiten Satz zurück. Berlin hielt das Aufschlag-Niveau nicht, Gevert blockte zum 5:2. Dann stand Marcin Ernastowicz am Aufschlag und revanchierte sich für fast alles, was die Gäste seinem Team im ersten angetan hatten. Als sein Aufschlag im Netz endete, hatte er bis dahin so gut serviert, dass Düren 13:4 in Führung lag. Berlin spielte weiter, konnte mehrfach mit dem Block zupacken, kam aber nie entscheidend in Reichweite. Als Eric Burggräf, mittlerweile im Zuspiel eingewechselt, seine starke Leistung mit einem sehenswert angegriffenen zweiten Ball zum 21:14 untermauerte, war die Vorentscheidung gefallen.
Danach war die Partie auf Augenhöhe. Düren spielte variantenreicher, aber Berlin hielt mit beeindruckenden Angriffen von Marek Sotola und Timothée Carle dagegen. Bis zum 14:14 waren die Teams auf Augenhöhe. Dann leistete sich das Schiedsgericht eine falsche Entscheidung und wertete einen Dürener Angriff als Fehler, der satt auf der Linie eingeschlagen hatte: 14:16. Die Gastgeber wankten jetzt, Berlin nutzte das und legte mit starken Aufschlägen nach. Ruben Schott servierte ein Ass zum 18:15, danach packten die Gäste zweimal im Block zu und lagen mit einem kurzen Zwischenspurt vorentscheidend 22:16 vorne.
Satz vier glich ein wenig auf tragische Weise dem dritten. Berlin beeindruckte mit Sotolas Angriffen, gegen die Düren nie ein wirksames Mittel fand. So ereignete sich das nächste Kopf-an-Kopf-Rennen auf hohem Niveau und es war wieder die Satzmitte, als das Schiedsgericht erneut einen Dürener Angriff falsch bewertete. Berlin führte 17:15. Aber diesmal lies Düren sich nicht beeindrucken. Ein seltener Fehler von Sotola brachte schnell den Ausgleich, Burggräf legte ein Ass zum 19:18 nach. Danach reklamierte Düren ein unsauberes Zuspiel, das Schiedsgericht sah das anders. Ernastowicz setzte einen tollen Hinterfeldangriff knapp ins Aus, was Berlins ersten Matchball bedeutete. Der Meister führte 25:24, erarbeitete sich die Chance zum Gegenangriff und punktete.