Der nächste Tiebreak-Krimi

Matthew Neaves punktete oft für Düren. Am Ende hatten aber die Grizzlys die Nase vorn. Foto: powervolleys

Erste Niederlage für die SWD powervolleys Düren in der neuen Volleyball Bundesliga-Saison. Im Spitzenspiel gegen die Helios Grizzlys Giesen gab es zwar im dritten Spiel den dritten Tiebreak. Aber diesmal hieß erstmals nicht Düren der Sieger. Die Helios Grizzyls setzten sich durch, 21:25, 25:21, 16:25, 25:21, 12:15 lautete das Ergebnis aus Dürener Sicht nach dem nächsten Fünfsatz-Spektakel.

Zwei gute Sätze reichen nicht

„Wir haben zwei Sätze gut gespielt, Giesen drei“, sagte Dürens Trainer Christophe Achten nach der Partie. „So haben sie verdient gewonnen, mit einem überragenden Libero Niklas Breilin.“ Die SWD powervolleys kämpften sich nach einem deutlich verlorenen dritten Satz mit viel Willen zurück in die Partie. Allerdings konnten sie sich im Tiebreak nicht belohnen. „Wir haben die gesamte Zeit über gut verteidigt, auch im Tiebreak. Aber wenn du die Chancen, die du dir so erspielst, dann nicht nutzt, dann verlierst du“, benannte Christophe Achten einen der Knackpunkte.

Der erste Kontakt

Der erste Kontakt war lange entscheidend. In Satz eins fanden die Grizzlys die bessere Mischung aus Risiko und Wirkung mit dem Aufschlag. Eine erste 9:6-Führung konnten sie noch nicht verteidigen. Düren kam über gute Abwehraktionen und einen sehenswert kurz gelegten Angriff von Matthew Neaves zurück. Bis zum 18:18 wechselte die Führung. Dann verstand es Ethan Champlin mit seinem Service, den Dürener Spielaufbau zu lähmen, sodass die Gastgeber im Angriff viel riskieren mussten und Fehler produzierten. Die Grizzlys führten 20:18 und bauten den Vorsprung mit dem gleichen Rezept vorentscheidend auf 24:20 aus.

Düren dreht den Spies

Auch danach waren es zunächst die Gäste, die Wirkung mit dem Aufschlag erzielten, ohne direkt zu punkten. Dürens Spiel wurde ausrechenbar, was einen 1:4-Rückstand bedeutete. Der hatte nicht lange Bestand, weil die Gastgeber den Spies umdrehten. Vor allem Gregor Pernuš nutzte die Giesener Taktik mit druckvollen und gezielten Aufschlägen. Ein Block von Michael Andrei, einer von Matthew Neaves und ein erfolgreicher Angriff des Kanadiers brachten Düren die 6:4-Führung. Jetzt rollten die SWD powervolleys. Ein saftiger Gegenangriff von Robin Baghdady bedeutete bereits das 14:9. Wenig später tat es ihm Robbe van de Velde zum 19:12 gleich. Zwar war der Satz so gut wie entschieden, allerdings nutzten die Grizzlys die Gelegenheit, ihren Aufschlagrhythmus wiederzufinden. Sie verkürzten noch einmal auf 21:24. Zu mehr reichte es nicht.

Grizzyls machen Druck

Dafür zahlte sich der wieder aufgebaute Aufschlagdruck der Niedersachsen danach deutlich aus. Die Grizzlys erhöhten den Druck und dominierten Satz drei mehr als deutlich. Denn die Angriffe, die Düren aus schweren Situationen noch setzen konnte, verteidigten die Gäste eindrucksvoll, allen voran Libero Niklas Breilin. So setzten die Gäste einen Wirkungstreffer nach dem anderen, sei es mit einem satten Ass von Jori Mantha zum 10:5, sei es mit einem beeindruckenden Gegenangriff des 18-Jährigen Mark Rura zum 19:11, der spätestens jetzt die frühe Entscheidung bedeutete. Ganz am Ende konnte Düren sich zwei umkämpfte Punkte sichern.
Tatsächlich reichte das, um emotional in die Partie zurückzufinden. Und den vorher vermissten Druck im Aufschlag wieder aufzubauen. Francois Huetz blockte, die Grizzlys leisteten sich eine Netzberührung und Robin Baghdady serviert zum 9:5. Sicherheit brachte das Düren nicht. Denn in Folge waren es wieder die Grizzlys, die besser aufschlugen und den Rückstand Punkt für Punkt wegknabberten. Mit einem erfolgreichen Gegenangriff führten sie 17:16. Dürens Aufschlag war in dieser Phase zu fehlerhaft. Das stellte die Mannschaft ab, minimierte das Risiko. Giesen leistete sich einen seltenen Angriffsfehler, Francois Huetz punktete im Gegenangriff, der zu Satzbeginn eingewechselte Zuspieler Tomi Saarinen blockte zum vorentscheidenden 23:19.

Chancen liegengelassen

Danach wären sogar die zwei Punkte, die ein Tiebreak-Sieg bringt, drin gewesen, denn Düren erspielte sich im Tiebreak eine Reihe von Chancen im Gegenangriff. Allerdings nutzte es diese weder beim 5:4, noch beim, 6:6, noch beim 7:8. Die Gäste aus Giesen machten das besser und führten so 9:7. Danach verzog Düren im Angriff (7:10) und Giese nutzte seine Angriffschance aus der Abwehr zum 11:7. Eine großartige Abwehr der Gäste bescherte ihnen das vorentscheidende 13:9.