Der erste Matchball
Ein Sieg fehlt dem Volleyball-Bundesligisten SWD powervolleys Düren noch, um nach 14 Jahren wieder in das Finale um die deutsche Meisterschaft einzuziehen. Der Gegner ist die dominierende Mannschaft des zurückliegenden Jahrzehnts, die Berlin Recycling Volleys. Sie wollen in eigener Halle mit einem Sieg verhindern, dass zum ersten Mal seit 2010 wieder ein Finale ohne Berliner Beteiligung stattfindet. Anpfiff in der Schmeling-Halle ist am Mittwoch um 19.30 Uhr. Die Partie ist live zu sehen auf www.sporttotal.tv.
Weltmeister und Olympiasieger
„Im Halbfinale mit dem Rücken zur Wand – das ist eine Situation, die sie so in den vergangenen Jahren nicht gekannt haben“, sagt Dürens Trainer Rafał Murczkiewicz über Berlin. Die Hauptstädter haben die Liga dominiert, standen seit 2011 immer im Finale und haben sieben Titel eingesammelt. Aktuell spielen sie mit einer Mannschaft, die, was das Renommee der einzelnen Spieler angeht, in der Geschichte der Bundesliga wohl einzigartig ist. Weltmeister tragen das Berliner Trikot, Europameister und Olympiasieger.
Wucht und Willen
Und auf der anderen Seite Düren, das Berlin im Hinspiel mit Wucht, Willen und mannschaftlicher Geschlossenheit attackiert hat und verdient mit 3:1 gewinnen konnte. Im Falle eines erneuten Dürener Sieges ist die Entscheidung gefallen. Gewinnt Berlin, dann gibt es am Samstag ein drittes Spiel in Düren.
Murczkiewicz rechnet fest damit, dass der vom russischen Olympiasieger Sergey Grankin angeführte deutsche Meister am Mittwoch zurückschlägt. „Ich erwarte, dass sie weniger Fehler im Aufschlag machen und mit mehr Emotionen spielen. Das bedeutet, dass wir uns auch noch einmal steigern werden.“ Das sei möglich. Es habe viele positive Aspekte gegeben, die am Samstag den Ausschlag für Düren gegeben haben. „Aber eben auch ein paar Dinge, die wir noch besser machen können“, erklärt der Trainer. Welche das sind – das bleibt Murczkiewiczs Geheimnis.
„Wir sind entschlossen und packen die Chancen, die wir kriegen, beim Schopf.“
Rafał Murczkiewicz
Emotional sei seine Mannschaft oben auf. „So ein Sieg wie der im Hinspiel verleiht Flügel. Wir haben wieder gezeigt, dass wir keine Angst haben. Wir sind entschlossen und packen die Chancen, die wir kriegen, beim Schopf“, sagt Murczkiewicz. Deswegen freut sich der Trainer schon darauf, wenn es im Spiel zu vielen engen Situationen und hart umkämpften Bällen kommt.
Düren kann mit dem Wissen spielen, dass der Mannschaft im schlimmsten Fall ein drittes Spiel in eigener Halle blüht. Berlin dagegen hat das Aus vor Augen. Der Gegner habe viele Spieler in seinen Reihen, die sich mit solchen Drucksituationen auskennen. Auf Seiten der SWD powervolleys dagegen spiele die Entschlossenheit mit, mit einem weiteren Sieg ein großes Kapitel in der Geschichte des Dürener Volleyballs zu schreiben.
Die Geschichte der Dürener Finalteilnahmen endet bisher 2007, als die Mannschaft zum dritten Mal in Folge die Endspiel-Serie erreichen konnten. Dreimal besiegte Düren dabei im Halbfinale Berlin.
Die SWD powervolleys treten am Dienstag mit allen 14 Spieler den Weg nach Berlin an. Alle sind fit, alle Corona-Tests weiterhin negativ.