Beeindruckende Moral gezeigt
Sieg Nummer sechs in Folge in der Volleyball-Bundesliga: Im Spitzenspiel bei den WWK Volleys Herrsching setzen sich die SWD powervolleys Düren mit 3:1 durch. 25:22, 19:25, 25:23 und 25:21 lauten die Satzergebnisse am Ammersee. Düren schiebt sich damit vorläufig vor auf den zweiten Platz. „Wir haben gezeigt, wie stark unser gesamtes Team ist“, sagte Trainer Rafał Murczkiewicz nach dem hart erkämpften Sieg.
Großes Verletzungspech
Denn neben einem starken Gegner hatte Düren mit viel Verletzungspech zu kämpfen. Mittelblocker Tim Broshog war erkrankt gar nicht erst angereist, nach vier Punkten musste Routinier Björn Andrae verletzt vom Feld. Für ihn kam Tobias Brand in die Partie und spielte stark. Vor allem in den Sätzen drei und vier löste der 22-Jährige viele schwere Situationen mit cleveren Angriffen. Zu allem Überfluss erwischte es im dritten Satz auch Abwehrchef Blair Bann, der ebenso nicht weiterspielen konnte. Für ihn übernahm Ivan Batanov. „Ivan hat sich der Herausforderung gestellt, mitten in eine so hart umkämpfte Partie geworfen zu werden. Und er hat die Herausforderung gemeistert“, lobte der Trainer.
„Ivan hat sich der Herausforderung gestellt, mitten in eine so hart umkämpfte Partie geworfen zu werden. Und er hat die Herausforderung gemeistert.“ Trainer Rafał Murczkiewicz über den eingewechselten Ivan Batanov
Direkt zu Beginn der Partie gibt es den ersten Schock-Moment für Düren: Routinier Björn Andrae punktet noch zum 2:2 und muss dann mit Rückenproblemen ausgewechselt werden. Düren gerät mit 5:8 ins Hintertreffen, zieht aber mit einem Gegenangriff von Tobias Brand zum 9:9 gleich. Nach einem Netzroller-Aufschlag von Herrschings Johannes Tille führen die Gastgeber 11:9. Danach entscheidet Sebastian Gevert den Satz mit vier beeindruckenden Aufschlägen fast im Alleingang. Marcin Ernastowicz legt ein Ass nach, Düren ist auf 19:16 weg und bringt den Satz ins Ziel.
Herrsching schlägt zurück
Wie schon Satz eins startet Düren wieder nicht gut: Herrsching block zweimal, schlägt im Gegenangriff zu und profitiert von einem Dürener Angriffsfehler. Dem 4:9-Rückstand laufen die SWD powervolleys für den Rest des Satzes hinterher. Die Bayern blocken und bauen den Vorsprung auf 14:8 aus. Dürens Annahme wackelt, der beeindruckende Aufschlag-Druck aus Satz eins ist weg, die Bayern verteidigen stark und führen vorentscheidend mit 20:13, die SWD powervolleys kommen nicht mehr zurück. „Wir hatten es mit einem starken Gegner mit vielen guten Spielern zu tun“, sagte Murczkiewicz. „Sie haben phasenweise sehr stark aufgeschlagen. In einer so kleinen und engen Halle wird es dann ganz schwer.“
Mit beeindruckender Moral und guten Nerven
In Satz drei gelingt es Düren, den Spieß wieder umzudrehen. Die Gäste reduzieren die Fehler und erhöhen den Aufschlagdruck. Ein Ernastowicz-Ass bringt das 12:9, anschließend ist Brand zweimal beim Gegenangriff zur Stelle: 15:9. Die SWD powervolleys behalten auch bei der Aufholjagd der Herrschinger die Nerven, auch in dem Moment, als Bann beim 24:22 verletzt vom Feld muss. Es folgt ein Block der Gastgeber zum 24:23, den dritten Satzball verwertet dann Ernastowicz.
Anschließend legt Düren von Anfang an vor. Ein Block von Kapitän Michael Andrei bringt das 5:4, danach bremst Andrei einen Herrschinger Angriff, Brand schlägt zum 6:4 zu. Die Partie bleibt trotzdem eng, zum 18:14 punktet Gevert wieder von der Aufschlaglinie, danach blockt Lucas VanBerkel zum 20:15. Herrsching kämpft, kommt bis auf 20:21 heran. Jetzt ist es wieder Brand, der Düren aus schwerer Situation das wichtige 22:20 verschafft. Den nächsten Punkt verwandelt er nach erfolgreicher Abwehr. Danach reagiert Batanov toll, wieder vollstreckt Brand: 24:20. Brand ist es auch vorbehalten, die wertvollen drei Punkte mit dem verwandelten Matchball zum 25:21 klarzumachen.
Stark in schweren Situationen
„Herrsching ist in den Sätzen drei und vier immer mit starken Aufschlägen zurückgekommen und hat uns unter Druck gesetzt. Wir sind ruhig geblieben und haben nichts erzwungen. Das trainieren wir immer und immer wieder. Das hat sich bezahlt gemacht“, fasste ein zufriedener Rafał Murczkiewicz zusammen. Im Aufschlag war Düren in Summe druckvoller und effizienter und konnte so die starke Blockarbeit der Herrschinger kompensieren. Am Ende machten die Angriffe aus schwierigen Situationen und nach eigener Abwehr den Unterschied, in denen die SWD powervolleys deutlich erfolgreicher waren.