Die Playoffs sind gebucht
Mit einer restlos überzeugenden Leistung haben die SWD powervolleys Düren das Ticket für die Playoffs in der Volleyball Bundesliga vorzeitig gesichert. Trotz größter Personalprobleme konnte das Team von Stefan Falter auswärts beim Tabellenletzten Heitec Volleys Eltmann klar mit 3:0 (25:16, 25:21, 25:21) gewinnen. Die volle Konzentration gilt jetzt dem Ziel, Platz sechs zu sichern. Das Rennen bleibt eng, denn die Netzhoppers Königs Wusterhausen sitzen den SWD powervolleys nach ihrem Heimsieg über die Alpenvolleys weiter im Nacken.
Seppänens Comeback
Die mitgereisten Dürener Fans dürften sich die Augen gerieben haben angesichts der Aufstellung ihrer SWD powervolleys. Ein überraschendes Comeback gab Niklas Seppänen. Seit Dezember konnte der Finne kein Pflichtspiel mehr bestreiten wegen einer schweren Fußverletzung. Am Sonntag in Eltmann stand er von Anfang an auf dem Feld. Sein Comeback gab er allerdings als Libero. Blair Bann ist wegen einer Ellbogenverletzung noch nicht wieder fit, Ivan Batanov hatte wegen der Grippe die gesamte Woche nicht trainiert und sich zu allem Überfluss im Vormittagstraining verletzt. Zwar liefen beide Liberos mit auf, allerdings nicht im Libero-Trikot und nur für den größten Notfall. Seppänen muss aktuell im Angriff noch geschont werden, die Bewegungsmuster eines Liberos stellen allerdings kein Problem mehr da.
„Ein Riesen-Kompliment an Niklas. „Der kommt nach so langer Zeit auf einer ungewohnten Position zurück und kann einen wichtigen Beitrag zum Sieg leisten“, sagte Trainer Stefan Falter. Der zweite Erkrankte, Björn Andrae, ebenfalls unter der Woche nicht im Training, konnte auflaufen, war aber nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Mit Eric Burggräf (Grippe), Lukas Maase (Rückenprobleme) und Tobias Brand (Bänderverletzung) waren drei Spieler nicht einsatzfähig. „Unter diesen Umständen ist ein solcher Erfolg keine Selbstverständlichkeit. Das war sehr gut – von der gesamten Mannschaft“, lobte der Trainer.
67 Prozent positiver Angriffe
Denn die aktuell enormen Personalprobleme haben Tomas Kocian, Sebastian Gevert und Co. überhaupt nicht beeinflusst. Im Gegenteil: Die SWD powervolleys dominierten vom Anfang bis zum Ende der Partie. Lediglich zu Beginn von Satz drei hatten die Gastgeber kurzzeitig die Nase vorne. Den Franken nutzte es gegen aggressive Dürener wenig, dass sie mit 49 Prozent direkt verwandelter Angriffe eine gute Quote zu bieten hatten. Bei Düren standen am Ende in der Statistik beeindruckende 67 Prozent vermerkt. Seine Finger im Spiel hatte dabei Regisseur Tomas Kocian, der so dirigierte, dass seine Angreifer oft leichtes Spiel hatte. Seine Wahl zum besten Spieler der Partie war folgerichtig. „Die Auszeichnung ist völlig verdient. Er hat es sehr oft geschafft, aus schweren Situationen für unsere Angreifer gute Gelegenheiten zu erzeugen“, sagte Falter.
Starker Kocian
Beispielhaft war der Punkt zum 22:14 im ersten Satz für Düren: Kocian schlug stark auf, Kocian verteidigte dann stark und verwandelte kurz darauf eine wenig aussichtsreiche Situation mit einem starken Pass in eine gute Angriffschance für Gevert, der diese vollstreckt. Auf 10:6 war Düren zuvor mit Andrae-Gegenangriffen davongezogen, stark vorbereitet von Kocian. Geverts Aufschläge waren es dann, die Dürener Punkte bis zum 17:11 ermöglichten. Zum 19:12 bereitete Egor Bogachev seinen Punkt mit einem Gegenangriff aus dem Hinterfeld selbst mit einem starken Aufschlag vor.
Volle Kontrolle
Im zweiten Satz ergriffen die SWD powervolleys kurz vor der zweiten technischen Auszeit die Kontrolle endgültig. Ein Angriffsfehler der Franken und ein Andrae-Block bedeuteten das 16:12 für Düren. Der Vier-Punkte-Vorsprung hatte bis zum Schluss Bestand. Bis zur Mitte des dritten Satzes lief Düren dann immer einem kleinen Rückstand hinterher, entstanden aus kurzzeitigen Annahmeproblemen (7:10). Bogachevs Ass stellte bei 11:12 den Anschluss her, zwei Andrae-Gegenangriffe bedeuten die Dürener Führung bei 14:13. Es folgten zwei Fehler der Gastgeber, die SWD powervolleys führten 16:13. Zum 19:15 blockte Gevert, zum 21:16 vollstreckte er einen Gegenangriff. Die Partie war entschieden.
Unmittelbar danach entstand ein Foto, dass möglicherweise zu den Bildern der Saison werden kann: Die SWD powervolleys jubelten als Team, in die Kamera hielten sie dabei die Trikots von Eric Burggräf, Tobias Brand und Lukas Maase, die nicht mitwirken konnten. Die Botschaft: Egal wie groß die Probleme sind – die SWD powervolleys meistern sie als Team.