Vollgas bei den Netzhoppers
Wenn es noch einer Warnung bedurft hätte vor dem Auswärtsspiel bei den Netzhoppers Königs Wusterhausen Bestensee am Samstag um 18 Uhr, dann erfolgte diese am Donnerstagabend. Denn der nächste Gegner der SWD powervolleys in der Volleyball Bundesliga war nicht weit davon entfernt, auswärts beim bisher ungeschlagenen deutschen Meister Berlin Recycling Volleys zu gewinnen. Am Ende unterlagen die Netzhoppers 2:3. Das zeigt, wie ausgeglichen die Liga ist und wie stark der nächste Dürener Gegner sein kann.
Erfolgserlebnis einpacken
Für Düren bedeutet das, die Energie aus dem spektakulären 3:2-Sieg gegen Frankfurt einzupacken und mit auf die lange Auswärtsfahrt nach Brandenburg zu nehmen. „So was wie in der Hinrunde auswärts in Bühl sollte uns nicht mehr passieren“, sagt Kapitän Michael Andrei und meint damit zwei Dinge: Zum einen spontan auftretende Verletzungssorgen, zum anderen einen Spannungsabfall nach einem emotionalen Sieg wenige Tage zuvor. Kurz vor dem Bühl-Spiel hatte Düren den Einzug in das Pokalfinale klargemacht, danach fehlte es an Intensität. Jetzt gab es den 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand gegen Frankfurt. „Wir müssen da jetzt dran bleiben“, fordert der Kapitän.
Körpermanagement
Wichtig ist dabei die Erkenntnis, dass die jungen Spieler die Partie gegen Frankfurt gedreht und gewonnen haben. Jeder bringt also seine Stärken ein, nicht nur die vermeintlich Arrivierten. Gleichzeitig muss die richtige Mischung aus Regenration und Belastung gefunden werden. Andrei und Lukas Maase waren gegen Frankfurt noch nicht bei 100 Prozent, mussten aber viel spielen. Körpermanagement ist gerade sehr wichtig.
Taktisch klingt die Marschrichtung von Dürens Co-Trainer Jorge Rodriguez zunächst mal nicht sehr spezifisch, wenn er sagt, dass die SWD powervolleys mit dem eigenen Aufschlag und der Annahme der gegnerischen Aufschläge besser sein wollen. Konkret bedeutet die Vorgabe der sicheren Annahme, dass daraus ein druckvolles und variables Dürener Angriffsspiel resultieren kann. „Wir können die Netzhoppers mit guten Angriffen vor Probleme stellen. Damit verhindern wir, dass sie Zugriff auf unser Spiel finden.“ Die Gastgeber sollen ihre Stärken im Verteidigen nicht optimal vorbereiteter gegnerischer Angriffe so selten wie möglich zur Geltung bringen können.
Ohne Vollgas kann man die Netzhoppers nicht überholen
Auch den anderen ersten Kontakt, nämlich den Aufschlag, wertet Rodriguez als Schlüssel zum Erfolg bei den Netzhoppers. Wenn das Dürener Service den Spielaufbau der Brandenburger stört, dann erhalten die SWD powervolleys Chancen im Gegenangriff. So wie in der zweiten Hälfte des Spiels gegen Frankfurt. „Wir müssen auf unserem besten Niveau spielen. Ansonsten haben wir ein Problem“, fasst Rodriguez zusammen, was auch der deutsche Meister am Donnerstag feststellen musste: Ohne Vollgas zu fahren kann man die Netzhoppers nicht überholen. Einfach zum Sieg rollen zu wollen wird nicht funktionieren.
Live ist die Partie im 1-Kamera-Stream zu sehen auf sporttotal.tv.