Gegenwehr reicht nicht gegen den Meister
In der Volleyball Bundesliga verlieren die SWD powervolleys Düren auswärts beim deutschen Meister Berlin Recycling Volleys mit 0:3. 16:25, 20:25, 22:25 lauten die Satzverhältnisse einer Partie, die erneut unter schlechten Vorzeichen stand. Denn es gab schon vor dem Spiel wenig gute Nachrichten: Diagonalangreifer Sebastian Gevert war erkrankt und musste komplett passen, mit Philipp Schumann war der zweite Diagonale nach überstandenem Virus noch nicht komplett fit, wurde aber später eingewechselt. Also lief Mittelblocker Lukas Maase zunächst auf der ungewohnten Position auf. Die Bälle legte Eric Burggräf im Zuspiel auf. Vor allem im zweiten und dritten Satz war die immer wieder neu formierte Dürener Mannschaftsaufstellung in der Lage, Berlin zu fordern. Zu mehr reichte es aber nicht.
Tolle Kulisse
„Unser Auftreten heute war in Ordnung, wir können uns selbst sagen, dass wir trotz großer Probleme hier nicht untergegangen sind“, sagte Spielmacher Tomas Kocian nach der Partie. „Wir sind immer noch angeschlagen und haben deshalb viel gewechselt. So konnten wir Kräfte sparen und jeder konnte vor dieser tollen Kulisse hier spielen.“
Anfangs ging die Rechnung mit der improvisierten Aufstellung noch auf, beim 5:5 im ersten Satz war Düren auf Augenhöhe. Dann machte der Meister Schluss mit lustig, blockte innerhalb kurzer Zeit dreimal, es hieß 9:12. Wie schon in der vergangenen Saison hatte Düren danach große Probleme mit den taktischen Aufschlägen von Jeffery Jendryk, der so eine 15:9-Fürhung vorbereitete, unter tatkräftiger Mithilfe der Netzkante. Die BR Volleys blieben konsequenter, der Aufschlagdruck war höher und der Satzgewinn nicht mehr zu verhindern.
Spaß an der Gegenwehr
Im Gegensatz zur Partie gegen Herrsching passierte es den angeschlagenen SWD powervolleys diesmal nicht, dass sie verkrampften. Im Gegenteil: Sie ließen sich trotz der Probleme den Spaß nicht nehmen und eröffneten Satz zwei mit einem krachenden Block gegen Berlins Star-Angreifer Benjamin Patch, Eric Burggräf brachte sein Team mit einem Ass 8:6 in Führung. Die war nicht von langer Dauer, Berlin blockte sich einen vor und ging mit einem Ass von Samuele Tuia mit 16:13 in die zweite technische Auszeit. Zwei Eigenfehler, einer im Angriff, einer in der Annahme, sorgten dafür, dass Düren keinen Kontakt halten konnte und 15:20 ins Hintertreffen geriet. Tomas Kocian, mittlerweile im Zuspiel eingewechselt, bereitete mit starken Aufschlägen einen Berliner Fehler und einen erfolgreichen Gegenangriff von Egor Bogachev vor, es stand nur noch 20:22. Zu mehr reichte es nicht, beim Berliner Satzball scheiterte Bogachev an der Netzantenne.
Voller Einsatz: Eric Burggräf und Egor Bogachev kämpfen in der Abwehr. Foto: powervolleys/Florian Zons
Jetzt war Düren im Spiel: Philipp Schumann, ebenfalls eingewechselt, und Bogachev, sorgten von der Aufschlaglinie für viel Druck. Der Meister hatte Probleme und Düren Mut im Gegenangriff. Es stand 8:2. Den BR Volleys gelang es, das Gaspedal wieder durchzudrücken. Düren agierte ein paar Mal zu zögerlich im Angriff, Berlin glich zum 12:12 aus. Bis zum Finale blieb der Satz eine enge Angelegenheit, Düren führte nach einem Block von Kapitän Michael Andrei sogar 20:19. Zum 21:22 wurde er geblockt. Bitter für Düren: Die letzten zwei Punkte der Partie resultierten aus Fehlern der SWD powervolleys, die Chance, wenigstens einen Satzgewinn zu feiern, war vertan.