Wichtige Chance nicht genutzt
In der Volleyball Bundesliga verpassen die SWD powervolleys Düren die Chance, Platz vier am vorletzten Spieltag der Hauptrunde zu sichern. Sie verlieren ihr letztes Heimspiel vor dem Beginn der Zwischenrunde mit 2:3 gegen den VfB Friedrichshafen. 22:25, 26:24, 25:20, 17:25, 11:15 lauten die Satzergebnisse in einer voll besetzten Arena Kreis Düren. Düren bleibt Vierter, muss am letzten Spieltag bei der schweren Auswärtsaufgabe gegen die SVG Lüneburg aber dringend punkten, um zu verhindern, für die Zwischenrunde in Gruppe der Teams 5 bis 8 abzurutschen.
18 Häfler Blockpunkte
Die Gäste vom Bodensee haben aus zwei Gründen gewonnen: zum einen, weil sie Michal Superlak in ihrem Team haben. Der Pole war nicht nur im Angriff sehr stark, er kippte die Partie zu Beginn des vierten Satz mit seinen Aufschlägen und wurde zurecht von den Zuschauern des Bouncehouses zum wertvollsten Spieler gewählt. Der zweite Grund: Die Gäste blockten Düren 18 Mal. „Das ist ihre große Stärke. Einige Blockpunkte waren einfach großartig, bei einigen haben wir uns einfach nicht clever genug angestellt“, sagte Trainer Rafał Murczkiewicz. Wie schon bei der 1:3-Niederlage am Mittwoch gegen Meister Berlin Recycling Volleys haben die SWD powervolleys Düren das Momentum verloren. „Wir spielen eineinhalb Sätze lang großartig und machen danach nicht weiter, sondern spielen so, als müssten wir irgendetwas beweisen“, sprach der Trainer von der Phase, in der Superlak die Partie kippte und sein Team verkrampfte. „Wir müssen weiter daraus lernen. Jetzt spielen wir in Lüneburg und haben es selbst in der Hand. Wenn wir punkten, sind wir durch.“
Unterschied im Aufschlag
Den Unterschied in Satz eins macht der Aufschlag des VfB. Zwar startet Düren besser und führt nach zwei erfolgreichen Gegenangriffen 2:0. Danach zeigt sich über den Satzverlauf aber, dass es die Gäste sind, die mit ihrem Aufschlag nachhaltig mehr Schaden anrichten. Luciano Vicentin eröffnet mit zwei starken Aufschlägen, einer davon ist ein Ass, einer davon eröffnet dem Häfler Block die Chance, sich zu positionieren und zuzupacken. Sein Team führt 6:4. Einzig Dürens Spielmacher Tomas Kocian-Falkenbach kann mit dem Aufschlag gegenhalten, gleicht jeweils zum 7:7 und später zum 14:14 mit Assen aus. Danach nimmt Ziga Stern dem Dürener Team mit seinen Aufschlägen den Angriffsrhythmus. Zweimal mit einem Ass, eine weitere Chance verwertet Vincentin und der VfB ist auf 19:15 enteilt und lässt sich den Satz nicht mehr nehmen, auch weil der Block noch zweimal zur Stelle ist.
Düren im Endspurt von Satz zwei besser
So geht es auch weiter, mit dominantem Blockspiel des VfB. Zweimal sind sie früh im zweiten Satz zur Stelle und führen 8:6. Kurz danach ist es erstmals recht ruhig in der bis dato stimmungsvollen und vollbesetzten Arena Kreis Düren. Denn zum 12:9 blockt der Gast erneut und führt schnell 13:9, weil der nächste Dürener Angriff das Feld verfehlt. Der Rückstand wächst nach dem nächsten Angriffsfehler der Gastgeber 13:17. Luuc Van der Ent verkürzt mit einem Gegenangriff auf 15:17, Sebastian Gevert hat ein Ass zum 17:18 im Ärmel. Trotzdem sieht viel nach einer 2:0-Satzführung der Gäste aus, denn sie blocken schon wieder, diesmal zum 21:18. Düren blockt zurück, der nächste Angriff des noch amtierenden Pokalsiegers vom Bodensee endet im Aus und es steht 21:21. Nicht lange, denn die SWD powervolleys leisten sich einen schmerzhaften Angriffsfehler zum 21:23. Dann kommen die Momente des Kapitäns: Michael Andrei blockt zweimal, Düren führt 25:24 und hat nach einem leichten Fehler des VfB tatsächlich noch den Satzausgleich zum 1:1 geschafft.
Die SWD powervolleys spielen vorne weg
Die Gastgeber sind mittlerweile im Angriff stabiler, auch weil Murczkiewicz mittlerweile den so lange verletzten Erik Röhrs ins Spiel gebracht hat. Eines ändert sich nicht: der Friedrichshafener Block, der das 1:3 aus Dürener Sicht bedeutet. Zum 10:10 gleicht Röhrs im Gegenangriff aus, das 11:10 vollstreckt Van der Ent. Jetzt ist Düren im Spiel, während den Gästen einfache Fehler unterlaufen, wie der zum 14:12 für Düren. Tobias Brand erhöht mit einem Ass auf 17:14 und hat großen Anteil an einem der Höhepunkte des Spiels. Eigentlich kann er den Ball aus auswegloser Situation nur baggern. Das tut er, tief ins Häfler Feld, dahin, wo kein Spieler steht. Die Halle tobt, Düren ist auf 20:15 weg. Trotzdem kommen die Gäste noch einmal auf zwei Punkte heran, mit einem Ass von Michal Superlak und dem nächsten Block. Den zahlt Andrei zum 24:20 mit gleicher Münze heim. Dann hat Düren Glück, als ein Van der Ent-Aufschlag vom Netz ins Feld tropft und Düren das 25:20 beschert.
Superlak schlägt zu
Danach wird deutlich, wie schnell ein Spiel innerhalb kurzer Zeit kippen kann. Dafür sorgt der Häfler Hauptangreifer Michal Superlak mit seinen Aufschlägen. Sechs in Folge muss Düren hinnehmen und gerät mit 8:14 ins Hintertreffen. Entweder serviert Superlak direkte Punkte, oder seine Mitspieler haben leichtes Spiel im Gegenangriff. Die Wechsel von VfB-Trainer Mark Lebedew machen sich hier bezahlt. Als Libero ist mittlerweile der Ex-Dürener Blair Bann auf dem Feld, zudem stabilisiert der eingewechselte Tim Peter das Angriffsspiel der Gäste. Die Gäste vom Bodensee bleiben konsequent, beispielsweise mit dem nächsten Block zum 18:12. Es ist der 15 Blockpunkt bis zu diesem Zeitpunkt. 20:13 heißt es nach einem sehenswerten Hinterfeldangriff von Stern. Der Satz ist früh entschieden, Düren bekommt keinen Zugriff mehr und ist jetzt seinerseits das Team mit den leichten Fehlern.
Im Tiebreak führt der VfB von Beginn an
Im Tiebreak führen die Gäste permanent, mal wieder wegen ihres Blockspiels und weil Superlak im Gegenangriff zum 9:6 zur Stelle ist. Michael Andrei – seit Wochen Dürens bester Blocker – retten das 7:9 mit seinem Block. Düren kommt noch einmal heran, weil Röhrs den Ball nach einem druckvollen Gevert-Aufschlag ins Feld hämmert. Aber enger als beim 10:11 wird es nicht mehr. Vier der nächsten fünf Punkte gehen an den VfB, weil die Gäste Düren in Annahme und Angriff zu Fehlern zwingen. Den Matchball verwandelt der eingewechselte Vojin Cacic mit einem Ass.