Düren dominiert Ankara
Damit hatte nach dem durchwachsenen Start in der Volleyball Bundesliga niemand so richtig gerechnet: Die SWD powervolleys Düren überzeugen bei ihrem ersten Spiel in der CEV Champions League Volley seit 16 Jahren auf ganzer Linie und schlagen den türkischen Meister Ziraat Banksi Ankara 3:1. 25:23, 25: 18, 21:25, 25:16 lauten die Satzergebnisse vor den restlos begeisterten Zuschauern in der Arena Kreis Düren.
„Wir haben 16 Jahre lang darauf gewartet, in der Champion League zu gewinnen. Jetzt bin ich völlig kaputt, aber glücklich“, sagte Dürens Trainer Rafał Murczkiewicz. Sein Team schlägt damit einen Gegner, der über einen um ein Vielfaches höheren Etat verfügt. Und es scheint endlich die richtige Mischung aus Konzentration und Spaß gefunden zu haben. Die hat das Team im bisherigen Saisonverlauf vermissen lassen. „Wenn wir alle in eine Richtung schieben, dann sind wir schwer zu stoppen“, sagte ein stolzer Trainer.
Düren ist sofort „on fire“
Die Gastgeber starteten stark in die Partie. Sebastian Gevert hämmerte einen Aufschlag zum 10:7 in das Feld und stachelte das Publikum zu mehr Lautstärke an. Die SWD powervolleys führten permanent, beim 19:16 blockte Marcin Ernastowicz krachend gegen Ankaras niederländischen Angreifer Wouter Ter Maat. Aber die Gäste waren noch nicht aus dem Rennen, sondern kamen mit starken Aufschlägen zurück und glichen mit einem massiven Block gegen Tobias Brand zum 23:23 aus. Trotzdem jubelte am Ende Düren, weil ein Angriff von Martin Atanasov ins Aus segelte zum 25:23. „Für mich war das der entscheidende Moment. Wir hatten so viel investiert. Wenn wir den Satz am Ende trotzdem verloren hätten, dann wäre das nur schwer abzuschütteln gewesen“, sagte Brand. „Aber wir haben gewonnen und die Sätze zwei und vier danach fast fehlerfrei und mit viel Spaß gespielt.“
Die SWD powervolleys setzen noch einen drauf
War der erste Satz schon der beste, den Düren bisher in dieser Saison gespielt hatte, so setzte das Team von Trainer Rafał Murczkiewicz in beeindruckender Manier nach. Im Aufschlag waren sie den Gästen drückend überlegen, in der Abwehr verteidigten Libero Ivan Batanov sowie Tomas Kocian-Falkenbach, Tobias Brand und Marcin Ernastowicz so stark, dass das Team immer wieder Chancen zum Gegenangriff hatte. Und die prügelte es dem Gegner in schöner Regelmäßigkeit um die Ohren. Wie beim 14:9, als Ernastowicz stark verteidigte und David Petterssen vollstrecken durfte. Brand machte den Satz anschließend klar, mit einem sehenswerten kurzen Aufschlag zum 18:11 und einer starken Abwehraktion, die Sebastian Gevert zum 20:12 ins Feld stopfte.
Ankaras Antwort mit dem Aufschlag
Das Element, das den dritten Satz kippte, war der Aufschlag der Gäste. Vor allem Atanasov, Bennie Tuinstra und Ter Maat schraubten den Druck deutlich höher und störten damit den Dürener Spielaufbau nachhaltig. „Da haben sie uns regelrecht bombardiert“, sagte Brand. „Aber es hat uns nicht beeindruckt.“ Zum 14:10 packten Ankara deftig mit dem Block zu und setzte Kurs in Richtung Satzgewinn. Ein Dürener Annahmefehler brachte die Gastgeber mit fünf Zählern ins Hintertreffen. Trotzdem, Düren konnte den Abstand noch einmal verkürzen und schien beim 14:16 wieder den Anschluss zu finden. Aber das Muster änderte sich nicht: Der Meister aus der Türkei servierte enorm stark und stellte den alten Abstand wieder her. Aller Dürener Einsatz half nichts, der Durchgang ging zur Freude der vielen türkischen Anhänger mit 25:21 an die Gäste.
Unbeeindruckt
Wie Brand es schon erwähnt hatte: Langfristige Wirkung hinterließen Ankaras Aufschläge nicht. Düren legt in Satz vier sofort wieder den Schalter um, übernahm die Kontrolle im Aufschlag und hatte fortan wieder mit starker Abwehr Zugriff. Als Kocian-Falkenbach einen abgewehrten Ball zum 13:9 ins Feld des Gegners stopfte, hatte Düren endgültig Kurs gesetzt zum ersten Sieg in der Champions League seit 16 Jahren.
Das nächste Spiel steht nächste Woche Mittwoch an, wieder in der Champions League, diesmal auswärts beim slowenischen Serien-Meister Ljubljana.