0:3 auswärts gegen Friedrichshafen
In der Volleyball-Bundesliga kassieren die SWD powervolleys Düren eine deutliche und bittere Auswärtsniederlage gegen den VfB Friedrichshafen. 22:25, 18:25, 24:26 lauteten die Satzergebnisse in Neu-Ulm. Düren kämpft gegen einen starken VfB, der erneut auf den Punkt vorbereitet und motiviert war, und gegen die eigene Müdigkeit. In der Tabelle bleibt Düren zwar Zweiter, verliert aber wichtige Punkte. Frankfurt kann vorbeiziehen, Friedrichshafen bis auf einen Punkt herankommen, wenn beide Teams ihre Nachholspiele gewinnen. „Wir haben heute nicht unser bestes Volleyball gespielt. Das ist ein Problem, vor allem, wenn auf der anderen Seite ein starker Gegner steht, der sein Potenzial abruft“, sagt Dürens Trainer Rafał Murczkiewicz.
Kampf mit der Konzentration
Die SWD powervolleys zahlen auch Tribut für das enorm harte Programm. Zum dritten Mal in der Saison schließt Düren eine Phase mit vier Spielen innerhalb einer Woche ab. Die Reise nach Istanbul mit zwei Europapokal-Spielen, verbunden mit wenig Möglichkeit zur Erholung und keinem geregeltem Trainingsrhythmus, fordern ihr Tribut. „Es ist schwer, Spiele zu genießen, wenn du damit beschäftigt bist, um deine Konzentration zu kämpfen und merkst, dass du in deinen Aktionen langsamer bist als sonst. Vor allem, wenn du eigentlich auf das starke Spiel deines Gegners reagieren müsstest.“
Murczkiewicz sah auch positive Aspekte, beispielsweise den Auftritt der jungen Spieler Eric Burggräf, Erik Röhrs und Filip John, die ihrem Team mit ihrer Einwechslung Schwung verliehen haben. „Wir sind fest davon überzeugt, dass wir am Ende stärker aus dieser Situation herauskommen. Wir haben viele Dinge, an denen wir arbeiten wollen. Und in den kommenden Wochen lässt der Spielplan das auch endlich mal zu.“
Kein Zugriff
Kein Zugriff auf die Partie: Das hat das Dürener Spiel von Anfang an gekennzeichnet. 6:12 lag die Mannschaft schnell hinten, weil sie überhaupt keinen Druck mit dem Aufschlag ausüben konnten und mit dem Angriff viel zu oft im Block des VfB endete. Der Satz schien schon weg, aber Düren kam noch einmal zurück. Punkt für Punkt knabberten Gevert, Brand und Co. den Vorsprung weg. Nach einem Block von Kapitän Michael Andrei und einem Häfler Angriffsfehler hieß es 21:21. Danach gelang es den SWD powervolleys nicht, von der schwierigen Läufer 1-Position herunterzukommen. Der VfB punktete, Dürens Aufholjagd war dahin.
In Durchgang zwei reichten zwei Friedrichshafener Aufschlagserien, um Düren Schachmatt zu setzen. Zuerst gelang es den Gästen nicht, gegen das relativ einfache Service von Friedrichshafens Markus Böhme zu punkten. Die SWD powervolleys kassierten vier Punkte in Serie, lagen 6:9 hinten. Danach, das kann man nicht anders sagen, beerdigte VfB-Angreifer Simon Hirsch die Dürener Hoffnungen, in diesem Satz irgendwas mitzunehmen, mit seinem Aufschlag. 8:16 hieß es, erst danach unterlief dem Angreifer ein Fehler. Das war die frühe Vorentscheidung in diesem Satz.
Offener Schlagabtausch
Danach lief es für Düren besser. Rafał Murczkiewicz schickte Burggräf, John und Röhrs aufs Feld. Ab sofort entwickelte sich ein packendes Spiel auf Augenhöhe. Die jungen Angreifer waren es neben Marcin Ernastowicz, die die SWD powervolleys jetzt im Angriff trugen und dem VfB Probleme bereiteten. Jetzt entwickelte sich das erhoffte enge Spiel mit wechselnden Führungen. Wie schon im Pokal-Viertelfinale im November in Düren schulterte Simon Hirsch die Last der Häfler erfolgreich. Beide Teams kamen beim 24:24 an, der VfB legte vor. Und dann kratzte der Ex-Dürener Blair Bann einen Angriff der SWD powervolleys spektakulär aus der Feldecke. Hirsch griff gegen Dürener Block an und war erfolgreich, weil der Ball unerreichbar für die SWD powervolleys-Abwehr ins Aus flog. Friedrichshafen feierte einen wichtigen Sieg. Für Düren geht es jetzt darum, die richtige Mischung aus Rehabilitation und Trainingsarbeit zu finden.